Etikettendrucker - Informationen & Grundlagen

 

Etikettendrucker

 

Etikettendrucker sind für den Druck von Etiketten, Warenanhängern und Aufklebern optimiert. Meistens verwenden sie das Thermo-Direkt und das Thermo-Transfer-Verfahren.

 

 

Wie funktioniert Thermodruck?

Die Besonderheit dieser einzelnen Techniken liegt in ihrer Funktionsweise: Thermodrucker arbeiten mit punktueller Hitzeeinwirkung, die durch kleine Heizwiderstände im Druckkopf erzeugt werden. Dabei wird das zu bedruckende Material lediglich am Druckkopf „vorbeigezogen“ – das Druckbild muss also nicht durch Druck fixiert werden. Der Transport des zu bedruckenden Materials funktioniert mit einer Druckwalze, die das Material mit einer gleichbleibenden Geschwindigkeit am Druckkopf vorbeizieht. Da Druckkopf und Druckwalze den meisten Kontakt mit dem Druckmaterial haben und als Verschleissmaterial gelten, müssen diese in gewissen Zeitabständen ersetzt werden.

 

Die Auflösung von Thermodruckern ist unabhängig vom einzelnen Druckverfahren. Gemessen wird dabei in Dots per Inch (dpi). Diese Größe gibt an, wie viele Heizelemente sich in einer Reihe befinden und wie präzise und genau das Gerät drucken kann. Gängig sind die Auflösungen 200 dpi, 300 dpi und für hochauflösende Geräte 600 dpi.

 

 

 

Einsatzgebiet

Etikettendrucker kommen in Industrie, Logistik und Handel zur Kennzeichnung verschiedenster Produkte, Maschinen oder Verpackungen zum Einsatz. Von der Preisauszeichnung, über Versandetiketten bis zur Lagerkennzeichnung sind die Einsatzmöglichkeiten dabei vielfältig.

 

 

 

Anforderung

Je nach Einsatzgebiet schwanken die Anforderungen für Etikettendrucker und Etiketten, weshalb für eine Kaufentscheidung das Anforderungsprofil eine entscheidende Rolle spielt. Etikettendrucker werden meist mit einer Auflösung von 200, 300, oder 600 dpi angeboten. Die Wahl der Druckauflösung hängt dabei vor allem davon ab, wie fein die zu druckenden Strukturen sind.

 

Grundsätzlich lässt sich sagen: Für eine einfache Anwendung im logistischen Bereich mit einem Strichbarcode (eindimensional) reichen 200dpi. 300dpi werden vor allem bei Druckanwendungen mit zweidimensionalen Barcodes wie dem PDF417, Datamatrix-Code und kleineren Schriften mit Logos eingesetzt. Zukunftsicherer auch wegen vieler neuer europäischer Anforderungen und Gesetze sind 300 dpi, die den Industriestandard darstellen und nur wenig Aufpreis für den Käufer bedeuten.

 

Die hohe Auflösung von 600dpi wird nur für spezielle Anwendungen benötigt und mit einem deutlichen Aufpreis erkauft. Solche Anwendungen können Kleinstschriften auf Beipackzetteln, chinesische oder japanische Schriftzeichen und sehr kleine Etiketten für Leiterplatten oder elektronische Bauteile sein.

 

 

 

Die Etikettendrucker werden in 3 Leistungsstufen eingestuft:

 

Desktopdrucker

Desktopdrucker sind meist platzsparende Drucker und werden typischerweise für den Büroeinsatz oder an dezentralen wenig genutzten Stellen im Unternehmen genutzt. Sie eignen sich für kleine bis mittlere Druckmengen und Druckbreiten bis zu 4 Zoll.

 

Typische Druckverfahren bei Destopdrucker sind Thermo-Direkt- und Thermo-Transfer.

 

Durch die relativ kompakte Bauweise der kleinen Desktop-Drucker können im Vergleich zu den größeren Druckern lediglich kleinere Etikettenrollen und deutlich kürzere Farbbandrollen eingesetzt werden. Dies erhöht die Verbrauchskosten der Medien.

 

Nach unten werden Desktopdrucker zu den Mobildruckern abgegrenzt. Im Gegensatz zu diesen benötigen sie feste Strom- und Datenanschlüsse.

 

 

 

Midrangedrucker

Nach oben hin werden Desktopdrucker gegen Midrangedrucker abgegrenzt, welche robuster gebaut sind, sich auch für den Einsatz in staubigen Umgebungen eignen und auf höhere Druckvolumen ausgelegt sind. Die Drucker sind aus einem Materialmix von Kunststoff und Metall gebaut und somit zum Teil industriefähig. Durch diese Auslegung ergibt sich die Verwendung von Etiketten- und Farbbandrollen mit grösseren Durchmessern und damit eine insgesamt größere Baugröße der Drucker.

 

Midrange-Drucker gibt es im Gegensatz zu den Desktop-Druckern in den Breiten 4, 6 und 8 Zoll. Preislich rangieren die Midrange-Drucker genau zwischen Desktop- und Industriedruckern.

 

Eingesetzt werden die Drucker vor allem im intralogistischen Bereich, um an möglichst vielen Stationen mittlere Druckvolumen zu bewältigen. Auch mittelständische Unternehmen mit mittlerem Druckvolumen setzen die Drucker ein.

 

 

 

Industriedrucker

Industriedrucker sind speziell für den Einsatz in Produktionsumgebungen gedacht. Meistens werden Sie in Großkonzernen mit 3-Schicht-Betrieb oder Unternehmen mit Druckzentren genutzt. Sie eignen sich für große Druckmengen und hohe Druckgeschwindigkeiten, teilweise auch in großen oder ungewöhnlichen Formaten. Die Drucker haben zum Teil deutlich längere Farbbandlängen und können auch zusätzlich von unten oder hinten mit leporellogelegten Etiketten aus einem Karton heraus versorgt werden. Vorteil hierbei ist die Möglichkeit, ca. 3 x so viele Etiketten in einem zu nutzen, die ansonsten auf eine Rolle mit ca. 200 mm Durchmesser gehen. Hierbei werden die Kosten für die Zeit des Nachbefüllens und Wechselns der Media-Produkte reduziert. Die High-End-Drucker sind mit einem Vollmetallgehäuse besonders robust gebaut und staubgeschützt. Technisch werden Sie über eine serienmäßig vorhandene Ethernet-Schnittstelle oder auch über W-Lan in die ERP-Software des Nutzers eingebunden. Sie sind auf eine lange Lebensdauer ausgelegt und es gibt für sie besondere Support- und Serviceleistungen auch vor Ort. Angeboten werden die Industriedrucker in 4, 6 und 8 Zoll bedruckbarer Breite.

 

 

 

Die Wahl des Druckverfahrens hängt vor allem von der gewünschten Lebensdauer und Widerstandsfähigkeit des Etiketts, aber auch von den zu bedruckenden Medien ab.

 

 

 

Thermodirektdruck-Verfahren

Im Thermodirektdruckverfahren können Etikettendrucker sehr kostengünstig Etiketten produzieren. Ihre Nachteile liegt jedoch im benötigten Spezialpapier und bei der geringen Haltbarkeit des Aufdrucks.

 

Gedruckt werden kann nur mit speziellem, thermosensiblem Papier, das sich durch seine chemische Zusammensetzung bei Hitzeeinwirkung stark verfärbt. Da das Material im Umkehrschluss hitze-, licht und wasserempfindlich ist, sind Aufdrucke oft nach einer gewissen Zeit nicht mehr erkennbar. Ein Vorteil des Thermodirektdrucks ist allerdings der besonders kostengünstige Druck: Für das Generieren des Druckbilds wird keine Farbe benötigt. Eingesetzt werden sie beispielsweise für Versandetiketten oder Belege, deren Lebensdauer auf nur wenige Tage begrenzt ist.

 

 

 

Thermotransferdruck-Verfahren

Etikettendrucker für den Thermotransferdruck hingegen produzieren erheblich robustere, widerstandsfähigere und langlebigere Etiketten, als im Thermodirektdruck. Je nach Wahl von Etikettenmaterial sowie Farbbandmaterial, sind Thermotransferdrucker nahezu allen Anforderungen gewachsen.

 

Auch der Thermotransferdruck basiert auf Hitzeeinwirkung. Hier wird allerdings ein Thermotransfer-Farbband benötigt, von welchem die Farbe auf das Material geschmolzen wird. Spezielles Material wird nicht benötigt – das Harz oder Wachs des Farbbandes trocknet in den wenigen Sekunden und lässt sich danach nicht mehr vom Träger ablösen – egal ob auf Papier, Gewebe oder Kunststoff gedruckt wird. Die extreme Haltbarkeit des Druckbilds macht den Thermotransferdruck vor allem für langfristige Beschriftungen interessant.

 

Druckbreiten

Die meisten handelsüblichen Thermo-(Transfer)-Drucker gibt es in 4, 6 und 8 Zoll bedruckbarer Breite:

 

4-Zoll-Drucker haben eine bedruckbare Breite von bis zu 104 mm auf den Etiketten. Die 4-Zoll-Drucker werden zum größten Teil für Versandetiketten, Produktkennzeichnungen und Einlagerungsetiketten eingesetzt.

 

6-Zoll-Drucker können bis zu 168 mm breite Etiketten bedrucken. Die meisten Anwendungen für diese Etiketten sind im Handel und Retail zu finden, in denen das EAN-Etikett mit der definierten Größe von 148 x 210 mm auf jeder auszuliefernden Palette zu finden sind.

 

Auch im Bereich der Automobilindustrie werden diese Etiketten im Versand eingesetzt.

 

8-Zoll-Drucker bedrucken Etiketten von bis zu 216 mm Breite.

 

Die Automobilzulieferindustrie muss zum Versand von Bauteilen sogenannte VDA-Etiketten in der Größe von 210 x 150 mm oder KLT-Etiketten (210 x 76 mm) einsetzen. Auch für Formulare und interne Logistiketiketten werden die breiten Drucker zumeist eingesetzt.