Worauf muss ich bei der Einführung von RFID-Technologie in meinem Unternehmen achten?

Einführung von RFID

Zunächst ist zu überlegen, dass die Einführung einer neuen Technologie immer auch mit Kosten verbunden ist. 

Im Wesentlichen lassen sich die einzelnen Kostenblöcke wie folgt aufteilen:

 

Hardware: 

Um RFID-Transponder im Prozess identifizieren zu können, wird spezielle Hardware benötigt. Kommen RFID-Etiketten zum Einsatz, werden i.d.R. die vorhandenen Drucker entweder ausgetauscht oder mit einer Schreib-Lese-Einheit ausgebaut. Durch den Einsatz von RFID-Druckern können die Etiketten in einem Prozessschritt sowohl bedruckt, als auch programmiert werden. Hier können z.B. Artikelnummer, Chargennummer und weitere Identifikationsmerkmale hinterlegt werden. Verschiedene RFID-Druckermodelle finden Sie hier.

Um die RFID-Transponder im Prozess lesen zu können, werden entweder stationäre RFID-Reader (z.B. bei einer automatischen Torerfassung) oder mobile Handlesegeräte (z.B. mobile Inventur) eingesetzt. Je nach Anwendungsfall ist daher zu entscheiden, ob stationär oder mobil erfasst werden soll. Aufgrund der Vielzahl verschiedener Lesegeräten und deren unterschiedlicher Eigenschaften, empfehlen wir auf jeden Fall eine Beratung, besser einen Test vorab.

 

Verbrauchsmaterialien/Datenträger:

Da es RFID-Transponder für die unterschiedlichsten Anwendungen in unzähligen Ausprägungen gibt, sollte dieser Punkt mit besonderem Augenmerk betrachtet werden.

Gerade bei sog. „Open-Loop-Anwendungen“, das heißt, bei Prozessen, in denen RFID-Etiketten am Bauteil verbleiben und den Anwender am Ende verlassen, stellen die laufenden Kosten in Form der RFID-Etiketten oft den entscheidenden Kostenfaktor dar.

Kostentreiber bei RFID-Etiketten sind die verwendeten Materialien (Papier, beschichtetes Papier oder Folienmaterialien wie PE, PP oder PET), der Kleber (permanenter Kleber, ablösbarer Kleber, Spezialkleber z.B. für chemische Prozesse), die Stückzahl der Produktionschargen (Rüstkosten müssen auf die Gesamtmenge der Etiketten umgelegt werden) sowie der Größe des Etiketts.

In besagten Prozessen müssen die Kosten für den Transponder auf das Bauteil, die Sendung oder das Gesamtprodukt umgelegt werden.

Werden z.B. Ladungsträger wie Kanban-Boxen oder Container einmalig mit RFID gekennzeichnet und können dann den kompletten Lebenslauf mit ein und demselben Transponder gelesen werden, spricht man von einem „Closed-Loop“. Hier kann mit einer einmaligen Investition kalkuliert werden.

 

Software:

Die Software dient dazu, die Kommunikation der einzelnen Komponenten sicher zu stellen. 

Der Drucker benötigt spezielle RFID-Befehle, um den Transponder während des Druckprozesses programmieren zu können. Die Lesegeräte senden die Daten an die entsprechenden übergeordneten Systeme zumeist in bereits aggregierter Form und lösen ggf. weitere Aktionen in den einzelnen Prozessen aus (z.B. wird eine Abrechnung bei einer Transponderlesung am Warenausgang angestoßen, oder ein Möbelstück bei einer Inventur auf einen anderen Raum gebucht).

Je nach Integrationstiefe genügt es, einzelne sog. Events zu melden oder mit einer Integrationsplattform zu arbeiten, welche Buchungen direkt im jeweiligen ERP-System vornehmen kann.

Um den Softwareaufwand im Vorfeld möglichst exakt planen zu können, muss dieser Punkt  speziell im Hinblick auf die abzubildenden Prozesse und diverser Systemschnittstellen sehr genau beleuchtet werden.